Die Entwicklung in der westlichen Welt, UNO, NATO, EU
Als letzter Referent des Abends spannte Professor Doktor Weyel einen großen geopolitischen Bogen von der historischen Entwicklung der westlichen Weltgemeinschaften bis hin zu heutigen aktuellen Machtverschiebungen, Stichwort BRICS-Staaten.
Deutschland nähme in NATO und UNO eine prinzipiell unterwürfige Rolle ein. Auch hier kam das Thema Nord-Stream nochmals zur Sprache. Die NATO habe über die letzten Jahrzehnte keine positive Bilanz.
Kritisch äußerte er sich zur Entwicklung der EU, die am Anfang Ihrer Entstehungsgeschichte auf einem sinnvollen Weg gewesen sei, so z.B. in der Gestaltung des Freihandels. Längst wäre sie jedoch auf dem Weg in die Übergriffigkeit. Am Beispiel USA und Frankreich stellte Prof. Dr. Weyel klar, wie man eigene nationale Interessen vertritt, ohne sich zwingend aus großen Gemeinschaften (ganz) zu verabschieden. Dagegen zeichne sich Deutschland immer wieder durch enorme einseitige finanzielle Transferleistungen aus, die handfeste Gegenleistungen vermissen ließen.
Gesellschaftlich geht dies, so Prof. Dr. Weyel, mit gewissen Anzeichen von Dekadenz einher, die durch langfristigen ökonomischen Erfolg und Produktivität mittelbar begünstigt werden.
Als Fazit seiner Ausführungen lässt sich festhalten, dass nicht nur aufgrund geopolitischer Machtverschiebungen, sondern auch durch die Appeasementpolitik in Deutschland grundsätzliche interessenorientierte politische Neuausrichtungen vorgenommen werden müssen.