Rathausquartier – ein Schrecken ohne Ende.

Liebe Eschweiler Mitbürger, seien wir ehrlich. Sind wir nicht alle entsetzt, verzweifelt, frustriert von der Entwicklung unserer Großbaustelle Rathausquartier, deren Geschichte von bundesweiter Tragik ist und an einen Schildbürgerstreich erinnert? Wer glaubt denn noch ernsthaft an ein Fortkommen der orientierungslosen “Planungen” von Stadtrat und Hermann Gödde (Erster Technischer Beigeordneter der Stadt)?
 
Wir dürfen dieser Entwicklung nicht weiter tatenlos zusehen und fordern einen konsequenten Neuanfang, um den Schrecken ohne Ende zu beseitigen. Seit Jahren macht uns der pure Anblick dieses Schandflecks zu schaffen. Uns tun vor allem die Anwohner leid, die täglich auf eine öde Bauwüste schauen müssen.
 
In den letzten Tagen waren der lokalen Tagespresse wieder schlimme Nachrichten zu entnehmen. Eine ewige Auseinandersetzung zwischen Stadt, Städteregion und Investor Ten Brinke, der nun bereits zum wiederholten Mal gegen die Stadt klagt wegen der Rücknahme des im Mai 2019 genehmigten Bauvorbescheids. Weiterhin läuft eine Klage vom Februar 2021 gegen die Ablehnung des ursprünglichen Bauantrags. Zudem gibt es nach wie vor drei Klagen von Anwohnern gegen das Projekt. Niemand hat noch den Eindruck, dass unsere Politik auch nur ansatzweise den Durchblick hat.
 
Die Situation ist unerträglich und wird immer verworrener. Möglicherweise rückt auch die Städteregion künftig in den Fokus der Justiz. Sicher ist in dem Verwirrspiel nur eines: die Umsetzung des Rathausquartiers rückt weiter und weiter in die Ferne, das Gelände wird noch Jahre brachliegen.
 
Wir fordern einen gründlichen Neuanfang in Absprache mit dem Eigentümer, der sich seiner besonderen Verantwortung für die Region bewusst sein muss. Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden. Das 1977 mit 32 Geschäften (und Karstadt) vorbildhafte City-Center wurde auch durch falsche Investorenpolitik ruiniert. Und liegt seit 2009 (!) praktisch brach. Unser Stadtrat lässt sich auch jetzt wieder die Butter vom Brot nehmen. Politik und Bürger müssen dringend an einen Tisch. Nur noch absolute Transparenz mag eine Katastrophe verhindern.
 
Wir fordern einen sofortigen neuen Investoren- und Ideenwettbewerb, wie auch bereits vom Stadtrat beschlossen, jedoch weigert sich die Verwaltung, diesen Beschluss umzusetzen. 75 Prozent Wohnungsanteil (lt. Ten Brinke) ist vollkommen unattraktiv, denn die ursprüngliche Intention, mit möglichst hohem Geschäfteanteil eine starke Region zu fördern, ist für Eschweiler sinnvoller. Anstrebenswert sind nach wie vor ein Anker-Kaufhaus, viele kleine Geschäfte und Gastronomie, eine überdachte Markthalle. Das sowas geht, hat das frühere City-Center bewiesen. Die Gestaltungsmöglichkeit unserer Bürger muss gesichert sein. Eine nahezu reine Wohnsiedlung birgt die Gefahr einer “toten” Region.
 
Um hier einige Beispiele zu nennen: Man könnte die Innenstadt mit sog. Pop-Up-Stores von QVC, Amazon oder anderen Versandhändlern bestücken, um eine Mischung zwischen Vorort- und Online-Shopping zu gewährleisten, man könnte sich die Ware ansehen oder auch nach Hause liefern lassen. Eine weitere Idee wäre ein großes Warenschreibgeschäft mit Annahme und Versand aller Lieferdienste, welches bis min. 22 Uhr geöffnet sein soll, um hier Pakete abholen/abgeben zu können. Eine weitere Durchmischung von großen Filialisten (H&M, ZARA, NewYorker etc.) und örtlich ansässigen Kaufleuten (Jeans-Etage, Ostländer etc.) sind nur einige Beispiele, um Eschweiler wieder zur attraktiven Einkaufsstadt zu machen.
 
Wir fordern die sofortige Ablösung von Gödde, der als verantwortlicher Erster Technischer Beigeordneter stets für eine intransparente und völlig versagende Politik gesorgt hat. Schluss mit der Hinterzimmer-Politik. Eschweiler ist unsere Stadt, die wir uns nicht von einer kleinen elitären Gruppe zerstören lassen.
 
Apropos Zerstörung: die AfD positioniert sich an dieser Stelle auch nochmal deutlich zur Reform der Indestraße. Aus unserer Sicht (und einer Mehrheit der Bürger) ist eine Erhaltung des vierspurigen Status Quo absolut alternativlos. Eine Rückführung in einen zweispurigen Abschnitt ist verkehrstechnisch desaströs und darf nicht umgesetzt werden. Wir sind für eine verstärkte Begrünung und den Bau eines moderaten Fahrradwegs, aber unter Beibehaltung der Straße. Denkbar ist ein Ausbau des Indeufers mittels Terrasse und Spazierwegen. Nach dem Kollaps des Rathausquartiers droht mit der Inde-Planung ein weiterer Alptraum.
 
Herzlichst, Ihre AfD Eschweiler.