Wer kennt sie nicht, die lapidare Arroganz von Unternehmen und Politik in (hausgemachten) Krisenzeiten. Führungskräfte machen kapitale Fehler, für die Zeche kommen ausschließlich die Mitarbeiter auf.
Bleiben wir bei der Politik. Eben jene bringt Deutschland zunehmend in eine gefährliche Schieflage. Nach zwei unerträglichen Covid-Jahren hofften wir alle, es gehe nicht mehr schlimmer. Falsch gedacht. Die Intervention Putins in der Ostukraine hat die (europäische) Welt vollends auf den Kopf gestellt. Mit den von der EU beschlossenen Sanktionen gegen Russland schießt sich vor allem Deutschland ein spielentscheidendes Eigentor. Eine endlose Preisspirale treibt uns massiv in Inflation und Mangelwirtschaft, die Teuerungsrate ist längst in jedem Bereich unseres Lebens angekommen: in die Lebensmittel-Discounter, in Materialknappheit, in Lieferengpässen. Und mit voller Wucht in die Energieversorgung, Motor unseres Lebens, aber auch Basis der gesamten Wirtschaft.
Bereits jetzt, zu Beginn des Sommers, ruft die Bundesregierung die Alarmstufe aus. Fakt ist: wir stehen in wenigen Monaten ohne Erdgas da, spätestens im Winter bleibt der „Ofen“ buchstäblich aus. Ein unverzeihlicher Fehler unserer Politik, die arrogant den Ast absägt, auf dem wir alle sitzen. Während Deutschland selbstvergessen enorme Beträge in die Ukraine pumpt, als gäbe es kein Morgen (und keine Heimat) mehr. Unsere Sozialsysteme bluten aus für Millionen von (auch ukrainischen) Flüchtlingen, denen kostenloses Wohnen und Sozialhilfe garantiert ist. Berlin unterstützt sich zu Tode.
In Deutschland nimmt die Diskussion Fahrt auf, wer die Lasten für die Kosten tragen muss. Während unser Bundesfinanzminister Lindner die Fahrt gleich mit seinem Porsche aufnimmt und mehr Überstunden fordert, möchte der grüne Finanzminister Danyal Bayaz aus Baden-Württemberg lieber gleich einen Kriegssoli und weitere Steuererhöhungen. Himmel, diese Politik hat den Verstand verloren.
Im Herbst werden die Sprit- und Erdgaspreise auf einem astronomischen Niveau sein. In den Familien wird um jedes Grad und jeden Euro gekämpft werden. Firmen werden Personal entlassen müssen. Die Ausmaße lassen sich (noch) nur erahnen, bald werden sie fühlbar schmerzlich sein.
Und für unsere Bürger ist dann wohl nichts mehr da. Rentensysteme, die von einer 100jährigen Lebenserwartung ausgehen, steigende Beiträge in die Krankenversicherung, fehlendes Personal an allen Ecken. Populistische Maßnahmen wie das 9-Euro-Ticket, die völlig misslungene Steuersenkung auf den Spritpreis oder der Scholzsche Einmalbonus für Tarifarbeit können nichts mehr retten. Zustände wie jetzt an Flughäfen sind erst der Vorgeschmack. Und eine Rückkehr von Covid und Lockdown wird immer wahrscheinlicher und könnte den totalen Kollaps bedeuten.
Wie auch schon zu Corona-Zeiten setzen nun Beschwichtigung und Verschleierung durch Politik und Medien ein. Karikaturartige Spartipps und Parolen machen die Runde. Kürzer duschen, Fahrrad fahren oder Kerzenlicht, während dreistellige Millionenbeiträge nach Kiew (und andere Teile der Welt) wandern. Das, Herr Habeck, schont also den Geldbeutel und ärgert Putin?
Wir glauben übrigens nicht, dass viele Politiker in ihren wärmebepumpten und solarbeschienenen Luxushäusern ihre eigenen Spar-Geistesblitze aktiv mitmachen werden. Wir glauben, dass wir Bürger am Ende das machen, was wir am besten können: die Zeche bezahlen.
Ich möchte (leicht wehmütig) schließen mit den Worten des ungarischen Außenministers Péter Szijjártó: „Es ist eine gute Nachricht, dass wir im Winter weiterhin mit billigem russischem Gas heizen werden. Unsere westlichen Freunde können sich dann an ihrer Moral-Hysterie wärmen.“
Herzlichst, Ihre AfD Städteregion.